TRANSFERRAUM HEIMAT

TRANSFERRAUM HEIMAT

Im Jahr 2017 beschloss die Stiftung Erinnerung, Begegnung, Integration als Stiftung der Vertriebenen im Freistaat Sachsen eine Bildungs- und Begegnungsstätte zu schaffen, in der das Wissen um Flucht, Vertreibung und Deporation der deutschen Bevölkerung aus Ostmitteleuropa weitergegeben wird. Der Landtag des Freistaates Sachsen unterstützte und unterstützt dieses Vorhaben und nahm es in seinen Doppelhaushalt auf. So konnte im Jahr 2021 konnte das Empfangsgebäude der ehemaligen Brikettfabrik Werminghoff in Knappenrode bei Hoyerswerda bezogen und unter dem Namen »Transferraum Heimat« eröffnet werden.




Krieg und Kriegsende zogen den Verlust eines Viertels des deutschen Staatsgebietes im Osten nach sich. Für 12-14 Millionen Deutsche führten der Zweite Weltkrieg und dessen Ende zu Flucht, Vertreibung, Zwangsumsiedlung und dem Verlust ihrer jahrhundertealten Heimat. Circa zwei Millionen von ihnen haben Flucht und Vertreibung nicht überlebt, Ungezählte waren traumatisiert und litten unter den Spätfolgen. Im Jahr 1946 hatte die Sowjetische Besatzungszone 40 Prozent aller Flüchtlinge und Vertriebenen aufgenommen. Vertriebene Deutsche gelangten so auch in das sorbische Siedlungsgebiet, die Lausitz und Sachsen waren für viele Menschen die erste Station auf dem Weg von der ›ersten‹ in die ›zweite‹ Heimat. Für nicht wenige wurde Sachsen zu einer dauerhaften ›zweiten‹ Heimat. Mit einer ständigen Ausstellung präsentiert der »Transferraum Heimat« authentische Zeugnisse und Objekte, die symbolhaft Zeugnis ablegen vom Leben der Deutschen in den ostmitteleuropäischen Siedlungsgebieten.




Die im ››Transferraum Heimat‹‹ präsentierten alltagsgeschichtlichen Exponate sowie Aussagen Vertriebener lassen erahnen, was sich hinter heute vielleicht abstrakten und in die Ferne projizierten Worten wie Heimatverlust, Entwurzelung, Enteignung und Desillusionierung verbirgt. Sie sprechen aber auch vom Überlebenswillen der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen. Sie erinnern an das sogenannte unsichtbare Fluchtgepäck, also das mitgebrachte Wissen und Können der Neuankömmlinge, das allen Regionen Deutschlands beim Wiederaufbau nach dem Krieg zugute kam. Die Dauerausstellung des ››Transferraums Heimat‹‹ verdeutlicht auch die große Leistung der Vertriebenen, sich in die neue und unvertraute Lebenswelt zu integrieren. Sie hatten nicht nur Hab und Gut, sondern allzu oft auch ihr soziales Geflecht verloren. Und das, was zur ›zweiten Heimat‹ werden sollte, begegnete den vertriebenen und unerwünschten Landsleuten immer wieder als »kalte Heimat« (A. Kossert).

KONTAKT
»TRANSFERRAUM HEIMAT«
BILDUNGS- UND BEGEGNUNGSSTÄTTE
Werminghoffstraß 11
02977 Hoyerswerda - OT Knappenrode/Hórnikecy
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Werminghoffstraß 11
02977 Hoyerswerda - OT Knappenrode/Hórnikecy
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